Am zweiten Novemberwochenende ist ein hörbares Aufatmen durch die Welt gegangen: Die Wahl in den USA war ausgezählt und der bisherige Amtsinhaber Donald Trump wurde nicht im Amt bestätigt. In Prozentzahlen gemessen ist das Wahlergebnis dennoch denkbar knapp, das zeigt die tiefe Spaltung des Landes. In den Medien, an privaten Stammtischen, unter Kollegen ist diese historische Wahl vielfach diskutiert worden. Aber warum fühlen wir uns so erleichtert? Was haben die Wahlen in den USA mit Eching zu tun?
Vielfach wird unser Dasein mittlerweile von globalem Handeln bestimmt. Aber nicht nur Trends wie koffeinhaltige Limonaden, Fitnesstrends, beliebte Elektronikprodukte oder Coffee- to-go landen aus Übersee bei uns, auch der Umgangston wird übernommen. Und dieser wurde in den letzten Jahren spürbar rauer und unsachlicher und aggressiver.
Was passiert hier mit der Demokratie? Demokratie basiert unter vielem anderem auf Respekt voreinander, auf Wertschätzung, auf einem Mehrheitsprinzip und der Akzeptanz einer politischen Opposition - in den USA, in Deutschland, auch in Eching. Eine Verletzung dieser Grundpfeiler kann nur zum Schaden aller erfolgen.
Spätestens an dieser Stelle sollten wir in uns gehen und uns fragen, ob wir nicht endlich anfangen müssen, nachhaltiger zu denken. Was können wir tun, um auf kommunaler Ebene eine Basis zu schaffen, die den Umgang untereinander wieder auf ein Niveau hebt, das nicht spaltet, sondern der Gemeinde nützt? Albert Schweitzer sagt: „Die beste Diplomatie ist die Sachlichkeit.“ Lassen Sie uns daher den Blick auf das Positive lenken: Die Wahl unseres Bürgermeisters Sebastian Thaler im Frühjahr 2020 stand genau unter den oben genannten demokratischen Vorzeichen. Nur der demokratische Zusammenschluss der SPD mit den Unterstützern sicherte die breite Basis, die für die erfolgreiche Wahl notwendig war. Über die politischen Inhalte konnte sich eine breite Wählerschaft in den gemeinsam erarbeiteten Zielen wiederfinden. Und nur das führte zum klaren Ergebnis der Wahl und entspricht den Gedanken der Mehrheit.
Und das ist auch unser Ziel für die nächsten Jahre, eine solidarische Gemeindepolitik zu betreiben, in der sich viele wiederfinden können. Zum Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger. Wir möchten unseren Appell an ein sachliches und empathisches Miteinander mit einer Indianerweisheit schließen. Im Leben gibt es zwei Wölfe, die miteinander kämpfen: Der eine ist Hass, Misstrauen, Feindschaft und Kampf, der andere Liebe, Vertrauen, Freundschaft und Friede. Wenn Sie nun fragen, welcher gewinnt: Der, der gefüttert wird.
Lassen Sie uns ausklingen mit dem Wunsch für ein friedvolles, gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten. Achten Sie dabei bitte auf den nötigen Abstand und Schutz, auch wenn die Weihnachtszeit eine Zeit der Familie und der Nähe ist. Bleiben Sie gesund. Es kommen wieder bessere Zeiten.
Patricia Linner (Gemeinderätin) und Thomas Müller-Saulewicz (Vorsitzender SPD-Ortsverein Eching)