Sebastian Thaler, Bürgermeisterkandidat der SPD, der Grünen, der Bürger für Eching und der Echinger Mitte stellte sich am Donnerstagabend im Gasthof Grill den Bürgerinnen und Bürgern von Günzenhausen, Deutenhausen und Ottenburg vor. Gut 70 Leute waren da, bekamen einen sehr lebendigen Eindruck vom Kandidaten und erlebten, wie es sich für Günzenhausen gehört, eine sehr temperamentvolle Diskussion.
von Werner Schefold
Thalers Botschaft: die Gemeinde und die Ortsteile seien in vieler Hinsicht gut aufgestellt, aber in wichtigen Punkten, wie Wohnungsbau, Ortsgestaltung, Wirtschaftsförderung und Finanzen wäre viel versäumt worden. Nun bräuchte es neue Ideen und neuen Schwung.
Die Diskussion kam schnell auf die Probleme in Günzenhausen: wieviel Geld stünde nun für den Neubau des Feuerwehrhauses zur Verfügung? Was, wenn der – sehr gelobte – Wirt mal aufhöre, wer würde die kostspielige Renovierung stemmen, bräuchte man dann nicht ein Feuerwehrhaus und Bürgertreff mit Saal in einem? Warum die teure Sanierung des Wirtsberges, die für den Verkehr wenig brächte? Wohin mit dem Ausweichverkehr von der A 9 durch Günzenhausen? Und überhaupt: warum werde Günzenhausen seit Jahrzehnten von der Gemeinde vernachlässigt?
Sebastian Thaler, plötzlich mittendrin in den alten und neuen Problemen, legte seine Positionen dar: eine Gemeindepolitik ausgehend von den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger, mit einer sorgfältigen und umfassenden Gesamtplanung und einer nachhaltigen Gestaltung. So müsse die Verkehrssituation in der Gemeinde alle Ortsteile einbeziehen und z. B. nicht nur an die Entlastung der Hauptstraße in Eching denken, sondern auch an den Nord-Süd-Verkehr. Die nördlichen Ortsteile bräuchten auf jeden Fall einen sozialen Treffpunkt; gegebenenfalls müsse man Geld in die Hand nehmen, um den mit dem Bau des Feuerwehrhauses auch zu schaffen, wie in Dietersheim.
Und das Geld? Gutes Baumanagement – wie es etwa beim Bau des Feuerwehrhauses in Eching fehlte, aber bei ihm käme – und eine umfassende Planung bei dem Umbau des Rathauses würden Geld für andere Vorhaben freisetzen. Eine professionelle Wirtschaftsförderung würde die Gewerbesteuereinnahmen, die in Eching, ganz im Gegensatz zu den Nachbargemeinden, in den letzten 15 Jahren eher zurückgegangen sein, heben und Spielräume für Infrastrukturprojekte schaffen. Für das alles bräuchte man aber einen wirklichen Wechsel im Rathaus. Er sei für diesen Wechsel bereit und würde die Aufgaben anpacken.
Und der nachhaltige Groll der Günzenhausener über die dauernde Benachteiligung durch die Gemeinde, in Mark und Pfennig bzw. Euro und Cent vorgerechnet? Am Ende der zweieinhalbstündigen Veranstaltung erhielt Sebastian Thaler starken Applaus. Von einem wirklich neuen Bürgermeister im Rathaus versprechen sich offensichtlich auch viele in Günzenhausen, Ottenburg und Deutenhausen einen neuen Anfang.