von Gerd Fiedler
Es gibt keine Kometen mehr. Jedenfalls nicht solche die die frohe Kunde verkünden. Also ist man heutzutage auf Bürgerversammlungen, Schaukästen oder andere Informationen der Gemeinde angewiesen. Man müsste zu Gemeinderatssitzungen, um wenigsten einen kleinen Teil dessen zu erfahren, was sich in der Gemeinde Neues ereignet hat oder sich sonst in Eching so abspielt. Die frohe Kunde ist nicht darunter. Mehr noch, nach wie vor werden Besucher von Gemeinderatssitzungen kurz gehalten. Pressevertretern wenigstens werden Informationen ausgehändigt, interessierte Besucher des öffentlichen Teils der GDE-Sitzung müssen mitschreiben. Fragen die man als politisch Interessierter Angestellten der Gemeinde stellt, werden überaus häufig mit hochgezogenen Augenbrauen beantwortet. „Warum wollen Sie das denn wissen??“
Deshalb erscheinen zunehmend häufiger Bürger in Gemeinderatssitzungen, um zuzuhören. Der frohen Botschaft zufolge sprach damals Joseph nicht viel, heute umso mehr, allerdings wesentlich eloquenter. Und doch verlässt man so manche Sitzung mit Dr. Faustus Ausspruch. „Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Nämlich verschiedene halblaut, gemurmelte Botschaften von Flüchtlingen. Erinnern Sie sich der Geschichte vor 2014 Jahren? Gut, damals gab´s Kamele, heute überladene, lebensgefährliche Schiffe, eingepferchte Menschen. Aber die Gegend aus der sie kamen ist der heutigen nicht unähnlich. Heute gibt´s Informationsfreiheitssatzungen die zwar Sorgen nicht nehmen, aber drüber reden könnte man. Zum Beispiel über Flüchtlinge und Asylbewerber.
Reden hilft übrigens auch, Vorurteile abzubauen und Bedenken zu zerstreuen. Da können sich Unterstützerkreise bilden, man kann in kirchlichen Gremien drüber reden oder in Kreisen besorgter Mütter, aber die offizielle Stellungnahme fehlt. Bleiben wir bei Goethe: „Da muss sich manches Rätsel lösen“, so Faust in der Walpurgisnacht. Zumindest ein Rätsel ist gelöst, das Landratsamt wird wohl 28 Asylbewerber in das Haus des „Spatzennests“ einquartieren. Wollen wir also hoffen, dass eine breite, offene Diskussion über Neubürger der Gemeinde stattfindet. Angesichts einer mehr als zweitausend Jahre alten Geschichte.