„Alle Richter, Stadtleute und Gewerbetreibenden
sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen!"
Am 07. März des Jahres 321 erklärte Kaiser Konstantin den Sonntag im römischen Weltreich zum gesetzlich geschützten Ruhetag. Nun, die Sklaven hat er wohl damit nicht von der Arbeit freistellen wollen, aber ein Anfang war gemacht.
Die Arbeit nimmt eine zentrale Rolle in unserem Leben ein. Nur sie schafft neue Werte. Boden und Kapital sind ohne lebendige Arbeit ökonomisch wertlos. Daraus folgt aber nicht, dass ökonomisches Leistungsdenken und Konsum die ganze Wochebestimmen müssen. Das menschliche Leben ist mehr als Arbeit und Konsum.
Heute ist der arbeitsfreie Sonntag in Europa etabliert, umkämpft war und ist er dennoch. Wirtschaftliche Lobbygruppen drängen darauf, den Sonntag zum Werktag zu machen, die menschliche Arbeitskraft auch am Sonntag zu verwerten – z. B. Öffnungszeiten im Handel auf 7 x 24 h auszudehnen.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, er lebt nicht nur durch Arbeit und Konsum. Er braucht gemeinsame freie Zeit für die Familie, für Freunde und Beziehungen, für Religion und Glauben, für Kultur und Sport, für soziales und politisches Engagement und auch Zeit fürs Nichtstun. Sonntagsarbeit ist auf das für die Gesellschaft notwendige Minimum zu begrenzen.