Mutig sei Eching, wird in der Presse konstatiert. Mutig, weil die Bürger einen dreißigjährigen, parteilosen Oberpfälzer einem ortsansässigen, dritten Bürgermeister als ersten Bürgermeister bevorzugen. Und das mit einem Wahlergebnis von über 62 Prozent. Das ist deutlich. Eching hat gesprochen.
von Jürgen Schechler
Dieser große Vorsprung von über 24 Prozentpunkten von Sebastian Thaler hat doch alle überrascht. Die SPD hat Sebastian Thaler im November 2015 als Bürgermeisterkandidaten nominiert. Weitere Unterstützer fand der Kandidat bei den Grünen, den Bürgern für Eching und der Echinger Mitte. Mit großem Engagement, mit nie gekannter Kreativität und mit starker Einigkeit hat sich ein stetig wachsender Unterstützerkreis gebildet.
Es wurde ein Flashmob organisiert, Quartiersbesuche mit Unterhaltungswert veranstaltet, Hausbesuche vorgenommen, viele Videos aufgenommen und veröffentlicht. Und es passierte noch viel mehr. Der gemeinsame Nenner: Alles hat Spaß gemacht. Und so kam es, wie es wohl kommen musste; das engagiertere Team gewinnt, feiert den Erfolg und stellt ab 1. September den Bürgermeister. Wow. Glückwunsch!
Nun ist aber ein Wahlkampf, bei dem sich viele engagieren, meist auch eine Herzenssache. Und damit spielen Emotionen eine große Rolle. Das wird spätestens dann deutlich, wenn das Ergebnis bewertet wird; von den Siegern, von den Verlierern und von der Presse.
Sebastian Thaler konnte aber nicht nur überzeugen und motivieren, er hat auch ein starkes Programm. Konkret, kompetent und sachorientiert. Dies konnte Thaler auf verschiedenen Veranstaltungen und auch auf der Podiumsdiskussion im direkten Vergleich mit dem Gegenkandidaten der CSU heruasstellen.
Wenn das unterlegene Team nun ein schlechter Verlierer sein möchte, dann sucht es den Grund für die Niederlage im guten Spiel der anderen.
Foto, von links nach rechts: Altbürgermeister Rolf Lösch (SPD), Joachim Enßlin (SPD), Sebastian Thaler, amtierender Bürgermeister Josef Riemensberger.